27.09.2024Thema: Küchen Tipps
Gewürze bringen Pepp in unser Essen – denn sie sorgen für intensive Geschmackserlebnisse. Sie verleihen unseren Gerichten einen besonderen Geschmack und verfeinern unsere Zutaten mit speziellen Aromen. Und sie machen unsere Nahrung bekömmlicher. Somit sorgen Gewürze nicht nur für die Geschmacksvielfalt, sondern sie haben auch viele nützliche Funktionen für unseren Körper. So wirken sie beispielsweise verdauungsfördernd, antibakteriell, blähungshemmend oder appetitanregend. Gewürze in unseren Speisen sind nicht nur Geschmackssache – sie sind auch gesund und unterstützen unseren Organismus.
Erfahren Sie hier mehr aus der Welt der Gewürze. Ich habe Interessantes für Sie zusammengetragen:
Jahrhundertelang war Salz neben einigen wenigen Kräutern die einzige Würzung unserer Speisen in Mitteleuropa. Die Bemühung der Menschen, ihre Nahrung schmackhaft zu machen, führte zur Verwendung einer Vielzahl von Gewürzen – wenn sie dann erhältlich waren. Selbst Salz stand nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung. So waren andere Gewürze historisch gesehen Luxus. Die Menschen wussten schon damals, dass sie mit Kräutern und Gewürzen mit selbst einfachen Zutaten ein tolles Gericht zubereiten konnten.
Und das wissen wir auch heute noch. Und unser Glück ist es, dass uns Gewürze und Kräuter aus der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Noch ein Tipp zur hygienischen Verwendung: Greifen Sie nicht mit den Fingern in die Gewürze. Geben Sie sie lieber mit einem sauberen Löffel auf ein Tellerchen und von dort aus in den Topf.
Da ist zunächst die Herkunft aus der Pflanze selber: Gewürze können aus unterschiedlichen Pflanzenteilen entstammen, wie aus den Wurzeln, Rhizomen, Stängeln, Blättern, Rinde, Blüten, Früchten und Samen. Kräuter gelten im Allgemeinen als nicht holzige Pflanzen. Die frischen (oder getrockneten), grünen Bestandteile werden hier zum Würzen genutzt.
Es ist nicht bekannt, wann Menschen begannen, die ersten Kräuter und Gewürze als Würzmittel zu verwenden.
Dann haben wir die geographische Herkunft: Viele Gewürze kommen aus tropischen Ländern. Indien und China haben eine uralte Gewürztradition. Kardamom, Nelken, Ingwer, Zimt, Muskat - sie alle haben hier ihren Ursprung. In Europa versuchte man immer wieder, auf dem – wesentlich kürzeren – Seeweg zu diesen Gewürzländern aufzubrechen, denn Indien ist als Land der Gewürze bekannt. Es produziert bis heute eine grosse Vielfalt an Gewürzen, darunter Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander, getrocknete Chilis und viele andere. Gewürze spielen nach wie vor in der indischen Küche eine wichtige Rolle. Sie werden dort sowohl in süssen als auch in herzhaften Gerichten verwendet.
Den grössten Anteil an Kräutern und Gewürzen findet man tatsächlich in Europa. Viele Gewürze haben nämlich ihre Heimat ausser in den Tropen auch in idyllischen Gegenden am Mittelmeer. In den Mittelmeerländern und dem Orient findet man Anis, Safran, Kapern, Koriander, Paprika, Lorbeerblätter, Wacholder, Kümmel, Kreuzkümmel, Knoblauch, Basilikum und Oregano. In Mitteleuropa gibt es Koriander, Senfkörner, Kümmel, Wacholderbeeren und wieder den Knoblauch. Die Balkanländer haben vor allem Paprika, Koriander, Anis und Knoblauch.
Ein grosser Teil der Gewürze kommt auch aus Südostasien und dem orientalischen Raum: Hierher stammen Pfeffer, Kardamom, Ingwer, Muskat, Zimt, Sternanis, Curcuma, Vanille, Nelken und der Knoblauch.
In Nordamerika findet man Gewürze wie Knoblauch und Senfkörner. In Mittelamerika Kardamom, Piment, Zimt, Cayenne-Pfeffer, Vanille, Anis, Paprika, und auch Knoblauch. Südamerika hat den Paprika, Cayenne-Pfeffer, Pfeffer, Muskat, Kardamom, Ingwer, Anis, Koriander, Kurkuma und ebenfalls Knoblauch.
In Zentralafrika kommen Gewürze wie Nelken, Vanille, Ingwer, Cayenne-Pfeffer, Kardamom, Knoblauch oder Muskat vor. In Madagaskar ist auch der Pfeffer zu Hause, ebenso wie Zimt, Muskat, Vanille, Nelken und wieder der Knoblauch.
Wir sehen: Knoblauch ist auf der ganzen Welt beheimatet.
Nur selten wird uns bewusst, wie sehr der Geschmack unserer Speisen unser Wohlbefinden beeinflusst. Schon früh galten etliche der heute gebrauchten Gewürze und Kräuter als Heilmittel. Aber erst in jüngerer Zeit gab es systematische Untersuchungen. Dadurch zeigte sich der vielfältige Wirkungsmechanismus der in den Gewürzen enthaltenen Substanzen.
So erforschte Prof. Dr. Glatzel im Dortmunder Max-Planck-Institut die Wirkung der Gewürze auf den Organismus des Menschen. Er legte dar, dass Gewürze neben ihrer Funktion als Genussmittel auch lebensnotwendige Bestandteile haben. Dass sie unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit entscheidend beeinflussen können. Sie enthalten ätherische Öle, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Diese beeinflussen den Ablauf vieler biologischer Funktionen in unserem Körper. Und zwar mit vorteilhaftem Nutzen für uns Menschen.
Gewürze sind nicht nur zum Kochen geeignet. Auch die Pharma- und die Kosmetikindustrie bedient sich ihrer. Die Pharmaindustrie forscht immer nach neuen Wirkstoffen und altem Wissen.
Ein gutes Beispiel ist die Schärfe von Chilis oder Cayennepfeffer. Der Stoff, der diese Schärfe in Chilis macht, heisst Capsaicin. Es stimuliert den Kreislauf - und regt die Verdauung an. Zudem werden Capsaicin pilzhemmende und blutdrucksenkende Eigenschaften nachgesagt. Scharfes Essen sorgt für erhöhte Speichelproduktion. Das erleichtert nicht nur die Verdauung, sondern ist auch gut für die Zähne. Der Magen wird ebenfalls aktiv und produziert mehr Magensäfte. Das wiederum ist hilfreich bei schwer verdaulichen Speisen. Schädlichen Erregern im Essen durch die vermehrten Säfte wird der Garaus gemacht. So kann bei kleinen Erkältungen ein heisses scharfes Süppchen heilsam sein. Übrigens: Chili hilft auch beim Abnehmen , weil das Capsaicin den Stoffwechsel ankurbeln und die Fettverbrennung fördern kann.
Und warum heisst es, Scharf macht glücklich? Scharfes Essen bewirkt im Gehirn ein Signal, welches „Schärfe-Schmerz“ auslöst. Durch diese Reaktion werden Endorphine – die sogenannten Glückshormone – ausgeschüttet. Scharf hält nicht nur gesund – sondern macht auch glücklich.
Tipp: Wenn es doch einmal zu scharf werden sollte: Weissbrot oder Quark lindern die Schärfe.
Knoblauch ist nicht nur weit verbreitet, sondern ebenfalls ein sehr hilfreiches Gewürz. Es wirkt blutverdünnend und blutdrucksenkend. Der regelmässige Verzehr von Knoblauch kann altersbedingten Gefässveränderungen vorbeugen. Knoblauch schützt unsere Blutgefässe und unterstützt unser Immunsystem. Der enthaltene Stoff Allicin bekämpft eindringende Viren, Bakterien oder Pilze.
Anis wurde schon von den Ägyptern, Griechen, Römern und Arabern als Heilpflanze genutzt. Heute ist Anis für seine schleimlösende Wirkung bekannt. Deshalb ist Anis häufig Bestandteil von Hustentees. Zudem werden Anis krampflösende und blähungstreibende Eigenschaften zugeschrieben.
Die genaue Herkunft des Basilikums ist nicht bekannt. Vermutlich wurde es bereits vor 3000 Jahren in Indien angebaut. Wegen seines kräftigen, aromatischen Geschmacks ist Basilikum sehr beliebt. Es ist eine wichtige Zutat in der mediterranen Küche. Basilikum passt perfekt zu Tomaten, Olivenöl und Zitronen. Basilikum hat viele ätherische Öle und auch verschiedene Vitamine wie Vitamin A, C, D und Vitamin E. Auch Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium und Eisen finden sich in Basilikum. Es wirkt antibakteriell, lindert Entzündungen, stärkt das Immunsystem und schützt Herz und Kreislauf. Basilikum beruhigt das Nervensystem, den Magen und den Darm.
Ingwer tut gut bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt wegen seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung. In Europa ist die scharfe Wurzel seit rund 700 Jahren bekannt, in Indien, China und anderen Ländern Asiens dagegen schon seit mehr als 3000 Jahren. In der Küche kommt die sie zum Verfeinern von Kürbissuppe oder Marmeladen zum Einsatz. Seine Schärfe verleiht aber auch Smoothies, Salaten, Dips, Plätzchen oder Kuchen das besondere Etwas. Die gesundheitsfördernde Wirkung verdankt der Ingwer seinen Inhaltsstoffen, darunter ätherische Öle, Scharfstoffe, Vitamin C, B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium und Eisen. Mit seinen Scharfstoffen bringt Ingwer den Stoffwechsel auf Touren und regt die Durchblutung an – wie auch die Verdauung.
Kurkuma wird in seiner südasiatischen Heimat schon lange als Heilmittel eingesetzt - auch bei uns hat sich die gesundheitsfördernde, antioxidative und entzündungshemmende Wirkung herumgesprochen. Kurkuma hilft bei Verdauungsbeschwerden. Es fördert die Fettverdauung und wirkt damit Völlegefühl und Blähungen entgegen. Darüber hinaus kann es die Regulierung des Cholesterinspiegels unterstützen.
Tipp: Damit Kurkuma vom Körper besser aufgenommen werden kann, sollte es immer zusammen mit fetthaltigen Lebensmitteln wie Öl zubereitet werden und mit schwarzem Pfeffer, der ebenfalls die Bioverfügbarkeit erhöht.
Thymian enthält ätherische Öle. Sie wirken antibakteriell, antibiotisch, entzündungshemmend, schleim- und krampflösend. Er stand als Küchen- und Heilkraut bereits bei den alten Ägyptern und in der Antike hoch im Kurs. Gerebelt oder fein gemahlen passt er gut zu Pasta- und Kartoffelgerichten. In der Erkältungszeit kann Thymian Beschwerden lindern. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Heiserkeit - mit Thymian können sie bekämpft werden.
Zimt wird eine krampflösende, durchblutungsfördernde, beruhigende und stimmungsaufhellende Wirkung zugesprochen. Den Blutzuckerspiegel soll er ebenfalls stabilisieren. Hinzu kommt seine desinfizierende Eigenschaft, die sogar in der Zahnmedizin oder in Mundspülungen zum Zuge kommt. Das gesunde Gewürz regt den Appetit und die Darmtätigkeit an. Zimt macht Speisen bekömmlicher und mindert Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl.
Richtig würzen ist eine Kunst. Wir müssen viel versuchen und probieren, um „auf den Geschmack zu kommen“. Denn Geschmacksvielfalt lebt vom Ausprobieren. Trauen Sie sich – Ihre Experimentierfreude ist gefragt. Die vielfältigen Gewürze der Gewürzfee gibt Ihnen ganz gewiss tolle Anreize. Es gibt nämlich weit mehr als Salz, Pfeffer und Paprika. Die Gewürzvielfalt ist gross und uns stehen neben den heimischen Gewürzen auch vielfältige asiatische, indische, mexikanische oder orientalische Gewürze zur Verfügung. Das Würzen unserer Speisen ist also nicht nur Geschmackssache, sondern wie schon gesagt auch gesund und unseren Organismus unterstützend.
Das war eine kleine Exkursion – aber alle Gewürze hält die Gewürzfee für Sie bereit. Und zwar im luftdichten Aroma-Schutzglas. Das ist nämlich die perfekte Verpackung für Gewürze. Ebenso finden Sie auch fertige Gewürzmischungen, die zueinander passend für Sie zusammengestellt sind.
Und denken Sie beim Kochen daran, Gewürze nicht über dem dampfenden Topf zuzufügen (Stichwort: Schimmel, Verkleben des Streuers) Geben Sie sie z.B. von einem Tellerchen hinzu. So können Sie auch besser dosieren.
Gewürze bereichern nicht nur den Geschmack unseres Essens. Sie bereichern unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Würzen Sie los - ohne Scheu! Sie werden überrascht sein von der wundervollen Vielfalt. Viel Spass beim Kochen und Ausprobieren!