26.06.2024Thema: Anleitungen
Unsere WECK Gläser, Bügelgläser und Likörflaschen werden hygienisch abgepackt, aber nicht steril ausgeliefert. Das ist leicht zu verstehen – denn sie sind ja offen. Wenn Ihr Füllgut einen sterilen Behälter benötigt, ist es wichtig, dass alle Gläser und Deckel sterilisiert werden, bevor Ihr Füllgut hineinkommt.
Gläser und Flaschen für die professionelle Abfüllung und Produktion: Diese werden in der Regel im Autoklaven oder per Heissluft-Sterilisation sterilisiert.
Gläser und Flaschen für den Heimgebrauch: Diese werden zuhause für gewöhnlich durch Abkochen oder im Backofen sterilisiert.
Beim professionellen Sterilisieren werden alle Mikroorganismen inklusive deren Dauerformen (Sporen) und auch Bakterien und Viren abgetötet. Bekannte Verfahren sind hier die Dampfsterilisation (im Autoklav) und Heissluft-Sterilisation (im Inkubator bzw. Heissluftsterilisator). Dies gilt für Glas und Deckel, ob Glas- oder Metall- und Kunststoffdeckel.
Das Autoklavieren (also unter den typischen Bedingungen: 121 °C, 15 min, 1 bar Überdruck) nutzt feuchte Hitze (wie Sattdampf) und erlaubt dadurch eine niedrigere Temperatur gegenüber der Trockenhitze (+/- 180 °C) um ca. 60 °C. Das spart Energie. Der Autoklav sterilisiert verschiedene Kunststoffe - wie PE (Polyethylen) und PP (Polypropylen). Letzteres ist sogar autoklavierbar bis 134 ºC. Diese Temperatur wird allerdings für die Sterilisation und Eliminierung von gefährlichem und kontaminiertem Labormaterial im Autoklav eingesetzt.
Der Autoklav bietet mehr Vorteile als ein Sterilisator. On Top hat er nicht die Nachteile eines Sterilisators. Der Autoklav braucht bei Glas 15 Minuten bei 121 °C – der Heissluft-Sterilisator benötigt bei 160 °C circa 1 ½ Stunden bei 190 °C auch noch 1 Stunde. Die längere Betriebszeit „frisst“ mehr Strom.
Beim Autoklaven können Sie Dauer und Temperatur einstellen. Er arbeitet dann automatisch. Den Sterilisator können Sie zumeist nur ein- und ausstellen. Die Temperatur kann am Gerät nicht überprüft werden. Ein Autoklav soll alle zwei Jahre oder nach tausend Zyklen gewartet werden. Beim Sterilisator ist es ratsam, jedes Jahr eine Temperaturkontrolle durchführen zu lassen. Nun ist ein Autoklav wesentlich teurer als ein Sterilisator und sicherlich nur für den professionellen Gebrauch sinnvoll.
Sterilisatoren sind bereits günstiger zu bekommen und in manchen Fällen sogar für den Heimeinsatz hilfreich (Babyflaschen etc.).
Mit der Haushalts-Sterilisation (Heim-Sterilisation) ist normalerweise das Sterilisieren beim Einkochen gemeint. Eine vollständige Abtötung von Mikroorganismen und Sporen wie im Autoklav ist so nicht möglich. Jedoch kommt es zu einer Verminderung der Keime – das ist ausreichend, um Eingemachtes lange haltbar zu machen. Zuvor müssen jedoch die Gläser und Deckel steril sein, damit der Einkochprozess gelingt und Sie lange Freude an Ihren eingekochten Gemüsen und Früchten haben. Dabei wird kochendes Wasser oder auch 90 °C Heissluft im Backofen zur Sterilisation von Gläsern und Zubehör verwendet. Lesen Sie dazu gerne unseren Blogbeitrag Richtig Entkeimen: „Wie entkeime ich Gläser richtig? Alle Methoden im Überblick!“
Alle Gläser der Firma WECK® sowie deren Glasdeckel sind nicht nur hitzebeständig (maximal + 200 °C), sondern auch kältebeständig bis – 40 °C.
Der Temperatur-Unterschied bei den Gläsern darf maximal 50° C betragen, lieber noch etwas drunter. Beispiel: Wenn Gläser in einem kalten Raum von +10° C stehen und dann in der Küche gleich mit einem Füllgut von +80° C gefüllt werden, kann es zum Glasbruch kommen.
Wie Sie dies vermeiden: Schaffen Sie Bedingungen, die einen Temperatur-Unterscheid von weniger als 50 °C bewirken. Beispiele: Das heisse Füllgut sehr langsam eingiessen oder besser: Erwärmen Sie die Gläser etwas vor.
Egal - ob Sie einen Autoklaven benutzen, den Backofen oder den Topf mit kochendem Wasser – alle unsere sauberen Gläser bekommen Sie spielend „steril“. Wir wünschen gutes Gelingen und viel Spass bei der Weiterverarbeitung unserer Gläser und Flaschen.